Seit über 20 Jahre leben Schafe auf dem Tierhof in Labömitz. Eine Idee wurde zum Markenzeichen und häufig erreichen uns Fragen, woher sie kommen, warum sie bei uns sind. Zusammen mit Uschi, der Mitgründerin dieses besonderen Hofes und heute noch eine kompetente Mitstreiterin in der Sache zum Wohle der Tiere, haben wir versucht, ein wenig „Licht in die die Schafsgeschichte“ zu bringen.

Häufig bekommen wir regelmäßig wiederkehrende Besucher z.B. der Mutter-Kind Reha aus Heringsdorf, bei der die Schafe ein wichtiges Detail sind und viele ihre Lieblinge haben. Meine persönlichen Lieblinge sind Ferdinand und Oskar, doch lest selbst oder macht Euch ein Bild.

Es blökt hier so schön  

   

Es war eine im Nachhinein tolle Idee, die im Jahr 1999 in uns reifte. „Schaffen wir uns für das Gelände Schafe an, dann brauchen wir nicht Rasen mähen“, so die Grundidee, was sich daraus später entwickelte, war noch nicht abzusehen.

Gesagt, getan, wir also los und haben wir uns ein Mutterschaf mit zwei Lämmern aus Neppermin besorgt. Das Mutterschaf sah grausam aus. Dünn, aber bei zwei Lämmern kein Wunder. Wir tauften das Mutterschaf auf den Namen Lulu und die Lämmer auf Ludwig und Luise. Die Tierhof-Herde nahm ihren Anfang.

Ein Jahr später bekamen wir Leopold, ein Merinoschaf, als Abgabetier. Er erweiterte die noch kleine Truppe. Alle vier verstanden sich sehr gut.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, in diesem Fall die Schafherde…..Eines Tages stand jemand von der Behindertenwerkstatt vor der Tür und fragte, ob wir noch Platz für ein Gotlandschaflamm hätten. Es wäre ein Drilling, vierzehn Tage alt und die Mutter würde sich nicht darum kümmern. So kam das kleine Böckchen Carlson in unser Leben. Das Flaschenkind wohnte die erste Zeit im Haus. Er entwickelte sich sehr gut und konnte das Haus schnell verlassen. Leider war er ein richtiger Rüpel. Rückblickend muss ich sagen, dass selbst unser Schafbock Oskar ein Lämmchen ist, wenn ich an Carlson denke. Aber auch er hatte seinen Platz hier gefunden.

Dann kam der 21.September 2004. Eigentlich wollten wir nur Futter vom Tierheim Sadelkow abholen und da fragte man uns, ob wir noch Platz für ein kleines Schaf hätten. Es wäre ein Abgabetier und bei ihnen fehl am Platz. So zog die kleine Leonie, ihre Rasse Skudde, zu uns. Das erfuhren wir erst später, denn anfänglich folgten wir der Aussage, es sei Quessantschaf. Aus diesem Grunde legten wir uns als Gesellschaft für Leonie einen kleinen Quessantschafbock, namens Leon zu. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt den Wunsch uns eine kleine Herde anzuschaffen. Das Gelände war groß genug. Und da wir dann feststellten, dass wir mit Leonie kein Quessantschaf hatten, wurden 2005 mit Lottchen und Lieschen zwei passende Schafe dazu geholt. 2006 sorgten sie mit Leonie für süßen Nachwuchs. Die Schafbande wuchs……..

Es folgten Miro, Dorothea, Sunny, Danny, Freddy, Samson, Benjamin II, Mojo, Pepita, Flocke, Chari, Sorales, Jack Sparrow, Holly, Ferdinand, Biene, Tine, Zoe, William und Melody.

Die Vierbeiner kümmerten sich nicht nur um den Rasen, sie gehörten auch schnell zu den Lieblingen der Besucher.

Und so reifte der Gedanke, dass wir zusammen mit unserem Ziegenbock Benjamin, auf Veranstaltungen in die Region gehen sollten, um so Werbung für unseren Tierhof zu machen. Weihnachtsfeste in Heringsdorf standen fortan auf dem Programm oder auch Veranstaltungen des Forstamts Pudagla. Und die knuddeligen Tiere waren immer eine schöne Überraschung für die Kinder. Mit von uns zur Verfügung gestelltem Futter wurden die Tiere dann versorgt. Das ist auch heute noch so, wenn Kinder auf den Hof kommen. Regelmäßig besuchen uns die Kids der Mutter – Kind Klinik Heringsdorf, für die ein solcher Besuch sogar als Therapie gilt. Oft warteten schon Kinder, wenn wir mit den Schafen und unserem Ziegenbock Benjamin – einem Fernsehstar – aber das ist eine andere Geschichte – ankamen.

Das letzte auf dem Hof geborene Schaf ist unser Prachtbock Oskar. Der fast zehnjährige ist der „Einlasser“, an ihm kommt niemand unbemerkt vorbei. Er kam am 03. April 2012 zur Welt und wurde leider nicht von seiner Mutter angenommen. Der gutmütige Schafbock ist das letzte Flaschenkind im Reich der Schafe.

Inzwischen haben wir auch noch drei Kamerunschafe, einen Bock und zwei Damen, die es mit unserer Umzäunung nicht so genau nehmen. Sie sorgen dadurch für das Rasenmähen in anderen Hofregionen.

„Wir sind die Neuen“… so Otto und Anton, die zwei jungen Walliser Schwarznasen, die im Juni 2022 das Licht der Wlt erblicktzen und die aus Karlsruhe zur Herde stießen. Sie sollten dort mit weiteren vier Geschwistern zum Schlachter. Wir hatten durch Sterbefälle Platz und konnten zwei der sechs Walliser aufnehmen. Ein weiterer Bock ging nach Hintersee, von wo wir Otto und Anton abholten. Sie wurden kastreit und nach ihrer Quaratänezeit werden sie in der Herde ihre neue Familie finden.

Jedes Schaf hat seine Geschichte, sei es Ferdinand der treue Gesell, der immer als erster die Gäste begrüßte, sein es Anges der Kamerunbock, der seine Herde bewacht oder unser noch namenloses Kamerunschaf, welches im Februar 2022 aus Rubenow auf unseren Hof zog und pünktlich gegen 11:30 Uhr das Futter für alle lautstark einfordert.

ZURÜCK