Jagdhund Aik

Fundhunde gehören zum Tagesablauf eines Tierhofes. Viele Tiere laufen nur durch, haben kurze Stehzeiten und werden von ihren Besitzern schnell wieder abgeholt.

Anders bei dem wunderschönen Deutsch-Drahthaar Aik, der im Dezember 2021, in der Hochphase der Pandemie, bei uns eintraf. Er wurde nachts um 4 Uhr auf der Hauptstraße in Koserow von einem unserer Mitarbeiter freilaufend eingefangen. Wir machten uns wenig Gedanken, so ein Tier wird bestimmt vermisst. Doch es tat sich anfangs nichts.

Das Chipauslesen brachte keinen Erfolg, so starteten wir einen Aufruf in den sozialen Medien. Nach einiger Zeit meldete sich ein Landwirt aus Koserow. Dieser wies sich als Besitzer von Aik aus. Allerdings war er schon der fünfte Besitzer und eigentlich nur ein Notnagel in der Aufnahmekette gewesen. Er hatte gehofft, dass Aik zumindest seine Kühe bewachen würde. Doch Pustekuchen, „Aik hat Angst vor Kühen“, so seine Aussage. Er fragte vorsichtig an, ob wir uns vorstellen könnten, den Jagdhund zu übernehmen und ihn in fachkompetente Hände zu vermitteln.

Nach kurzem Überlegen stimmten wir zu, als „Bezahlung“ bis zur Vermittlung bot er uns an, Strohballen zu spendieren, seine finanzielle Situation ließe nicht mehr zu.

Gut, gesagt getan. Der Hund mit dem treuen und lieben Blick, verunsichert, hatte Connys Herz erobert und so war die Entscheidung schnell gefasst. Strohballen gegen Hund. Aik blieb also bei uns und wir bekamen 20 Ballen Stroh.

Aik wurde schnell zum Liebling auf dem Tierhof. Er fand viele „Gassigeher“, absolvierte so sehr viele Kilometer. Vor allem mit Daniel erkundete er das Achterland und trug sich u.a. zusammen mit dem Ultramarschläufer ins „Gipfelbuch“ des Wasserschlosses Mellenthin ein.

Es verrann die Zeit, es gab mehrere Interessenten, die aber aufgrund verschiedener „Macken“ von einer Übernahme absahen. Nur eine Dresdnerin lies nicht locker. Sie wurde immer wieder durch Corona ausgebremst. Dann endlich klappte es, es war Liebe auf den ersten Blick und Aik konnte den Tierhof verlassen.

In seinem neuen Zuhause durfte er erst einmal in Ruhe ankommen, sich an die neue Umgebung, die anderen Hunde, die Pferde und die Kinder gewöhnen. Und dann ging es los mit liebevoller, aber konsequenter Erziehung und Training. Und nach einigen Monaten absolvierte Aik in Sachsen die Ausbildung zum Jagdhund und bestand diese mit Bravour – DER HUND, den keiner wollte, weil er nicht zum Jagdhund taugte!!! – hat sein Zuhause gefunden. Ein Happy End, eins der vielen, die uns die Kraft für diesen Job geben.

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