Rumänen geben sich die Ehre

Taio und Taron auf Usedom angekommen ❤️

Mitte März erreichte uns die Bitte eines Tierschutzvereines („Ein Herz für Streuner“), ob wir Hunde aus einem öffentlichen rumänischen Shelter übernehmen könnten, weil sonst dort die Schließung und Tötung droht.

Wir hinterfragten die Situation noch einmal und beschlossen, zu helfen, indem wir zwei Hunde übernehmen.

Meinert und Conny machten sich auf den Weg nach Berlin, um dort die beiden in Empfang zu nehmen. Ein großes Lob an dieser Stelle an die Organisatoren und an unser Abholteam! Alles war darauf ausgerichtet, den Tieren so wenig wie möglich Stress unter den gegebenen Umständen zuzumuten – bis hin zur Fahrt von 1.300 km ohne Pause, wobei sich zwei Fahrer abwechselten. Auf dem Tierhof angekommen, gab es erst einmal Futter, Wasser, ein sauberes Körbchen und vorallem viel Ruhe, um die beiden ankommen zu lassen.

Inzwischen sind sie ein paar Tage bei uns und es zeigt sich, dass es sehr dankbare und liebenswerte Hunde sind. Sie sind zwar noch ziemlich ängstlich, aber es ist toll zu sehen, wie schnell sie aus Dankbarkeit Vertrauen fassen

Taio und Taron auf dem Hof angekommen Kommentar auf hündisch von Bandito

So wurde uns Taron vorgestellt:

„Taron ist einer von 17 Hunden, die aus dem schrecklichen Shelter in Vaslui befreit werden konnten. Viele dieser Hunde befanden sich in einem schlechten Zustand und mussten daher zunächst einmal medizinisch versorgt werden. So auch Taron. Er war unterernährt und hatte Milben. In der Zwischenzeit hat sich Taron aber gut erholt.

Der hübsche Rüde mit dem schwarz-weiß-gefleckten Fell und dem traurigen Blick wird auf ca. 9 Jahre geschätzt. Er ist mit 40 cm kein großer Hund und bringt auch nur um die 12 Kilo auf die Waage.

Über seine Vergangenheit ist aufgrund dieser Herkunft leider gar nichts bekannt, aber sein freundliches und ruhiges Verhalten deutet darauf hin, dass er auch gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Er verbringt sehr gern Zeit mit den Betreuern vor Ort und freut sich über jede Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird. Mit den anderen Hunden versteht er sich ebenfalls gut. Die Verträglichkeit mit Katzen kann leider nicht getestet werden. Und je länger Taron in unserer Obhut ist, desto mehr taut er auf. Seine Augen strahlen wieder, sein Lebensmut ist zurück. Es wäre so schön, wenn er bald sein eigenes Körbchen finden würde!

Unser „best ager“ Taron hat die wilden Jahre bereits hinter sich, aber auch noch viele schöne Jahre vor sich. Vorausgesetzt er findet ein Zuhause, wo er endlich ankommen darf.

Taron wünscht sich ein warmes Körbchen bei empathischen Menschen, die einen freundlichen und liebevollen Umgang mit ihm pflegen. Gern auch in einer Familie, aber die Kinder sollten schon größer sein und respektieren, dass er auch mal seine Ruhe haben möchte.

Seine Menschen sollten Zeit und Geduld für ihn haben und ihm die Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken, die er verdient. Es kann durchaus sein, dass es ein holpriger Weg wird. Denn Taron muss noch ganz viel lernen – in erster Linie Vertrauen zum Menschen. Hierbei ist ein positiv verstärkender Erziehungsstil absolute Bedingung, denn nur so kann Vertrauen wachsen.“

Auch das können wir überwiegend bestätigen. Taron ist schüchtern, vorsichtig, aber ganz lieb. An Conny springt er bereits vor Freude hoch und gibt Küsschen.

So wurde uns Taio von den Mitarbeitern des rumänischen Shelters anfänglich beschrieben:“Der etwa 25 kg schwere Rüde wurde mit gebrochener rechter Vorderpfote vor dem Shelter in Rumänien gefunden und sofort in die Klinik gebracht. Obwohl stattlich und groß, ist Taio ein ruhiger und zurückhaltender Hund. Als Energiebündel kann man den zotteligen Kerl sicher nicht beschreiben. Er schläft lieber, statt zu spielen. Und langsam, ganz langsam taut er auf, wenn sich jemand länger mit ihm beschäftigt, ihn streichelt, mit ihm spricht, und er beginnt zu erkennen, dass man mit den Menschen interagieren kann und das es auch freundliche Menschen gibt. Leider ist im Shelter für solch schöne Erfahrungen nur wenig  Zeit und so bleibt Taio nichts weiter übrig, als sich ins Stroh zu legen und im Schlaf die Welt auszublenden. Mit anderen Hunden ist Taio verträglich und freundlich. Er teilt sich den Zwinger mit Taron. Sein Alter wird auf etwa 8 Jahre geschätzt.Taio braucht ein einfühlsames und liebevolles Zuhause, dass ihn an der Pfote nimmt und ihn ins neue Leben führt. Das Tempo bestimmt Taio – wie lange er braucht um über seinen Schatten zu springen, wissen wir nicht. Sein Zuhause sollte ländlich gelegen sein und ein ruhiges Umfeld bieten. Zuviel Trubel wäre nichts für unsere sanfte Seele. Etwas Hundeerfahrung ist sicherlich von Vorteil und in Geduld sollte man ebenso geübt sein, wie in einem positiv verstärkendem Erziehungsstil. Denn leiden soll Taio nie wieder!“ Diese Einschätzung können wir überwiegend bestätigen. Taio ist von Anfang an bei uns sehr lieb und zutraulich und freut sich über jegliche Zuwendung, die er bekommt – selbst Fell bürsten

😉„Taio“ ist nigerianisch und bedeutet „geboren zum Glücklichsein“ – und das ist das, was wir für ihn wollen ❤️

Nachdem Conny TAIO in den letzten Tagen ausgebürstet und die „Knoten“ aus dem Fell geschnitten hatte, ging es nun in die „Waschstraße für Hunde“. Taio war „Dreckpur“ und nach dem Streicheln erübrigte sich das Eincremen der Hände.

Allerdings war das Waschen eine Extremsituation für uns und Taio. Schon das Autofahren zum Waschen war sehr negativ belastet für den süssen Racker. Dann noch Wasser und Shampoo, auch das war wieder eine große Unbekannte für unseren Rumänen. Doch auch dabei schlug er sich tapfer und wir waren „klatternass“, aber im Trio glücklich über den Erfolg.

Das Taio eine Operation am Vorderlauf hatte und deshalb nicht rund läuft, konntet ihr oben lesen. Das er aber nun noch so viel Glück in Sachen Nachbehandlung erhält, war nicht zu erwarten. Es erreichte uns eine Anfrage, über die wir uns sehr freuten.

Bevor wir Euch Taio vorstellen, möchten wir Euch mit Clara Jorkisch bekanntmachen. Die Hundephysiotherapeutin schrieb uns folgende Zeilen und besuchte uns heute. Wir und in diesem Fall Taio freuen uns über diese Unterstützung.

Und nun lest selber:

„Hallo liebes Tierhof Team 🙂 Ich habe mal eine Frage, und zwar: Ich habe vor Kurzem meine Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin erfolgreich abgeschlossen und würde jetzt gerne praktische Erfahrung sammeln. Daher wollte ich mal anfragen, ob Interesse besteht, dass ich ehrenamtlich Hunde behandle, die eventuell Probleme haben oder auch einfach nur für ein „Wellnessprogramm“? Ich würde mich riesig freuen, dem ein oder anderen Hund zu helfen und gleichzeitig an Erfahrung sammeln zu können. Ich komme auch gerne mal persönlich vorbei, um mich vorzustellen, sollte da Interesse bestehen. 🙂 Herzliche Grüße Clara“

Taio genoss die erste Behandlung vob Clara in vollen Zügen, das zeigen schon die Bilder.

Wir werden dieser Tage versuchen das operierte Bein von Taio noch einmal röntgen zu lassen, da es sich schwierig gestaltet die Bilder aus Rumänien zu bekommen.

Wir hoffen, dass der Schmusebär – vor allem mit Frauen – nicht noch einmal unters Messer muss.

Das o.a. Röntgen von Taio hat nunmehr auch stattgefunden. Es waren die erwarteten Probleme, doch lest den Bericht.

Unsere Tierarztpraxis Marie-Luise Maack röntge heute unseren Rumänen Taio. Der gemütliche Kuschelbär humpelt bekanntlich und auch seine Schulter schien uns geschwollen.

Luise und Franzi waren erstaunt, mit welcher Ruhe und Gelassenheit Taio das mobile Röntgen über sich ergehen lies. Das Ergebnis  war dann nicht so schön. Taio hat eine vermutlich einmal gebrochene Pfote, die schlecht oder gar nicht operiert wurde. Dazu kommt eine Arthrose sowie ein Diabolo (Geschoss eines Luftdruckgewehrs) unter der Kopfhaut. Auch der undefinierbare Metallstab in der Schulter/Wirbelsäule gehört dort eigentlich nicht hin. Unsere Tierärztin wird sich noch ein zweite Meinung einholen und wir schauen dann gemeinsam, wie es weitergeht. „Und wenn sich keiner für Taio findet, bleibt er eben bei uns und wird Hofhund“, so Conny. Wir BEDANKEN uns bei Luise und Franziska und sind gespannt, wie es weitergeht.

Etwas ruhiger wurde es die letzten Tage um Taio und Taron. Unsere beiden Rumänen haben die neue Freiheit genossen und sich von vielen lieben Menschen verwöhnen lassen. Sie sind angekommen. Autofahren ist noch nicht ihr Ding, aber sie lernen es langsam. Ansonsten freuen sie dich über jeden menschlichen Kontakt

Offen war noch das weitere Vorgehen mit Taio und seinen Verletzungen. Gestern nun waren wir bei Tierärztin Quandt in Greifswald, um die weiteren Schritte zu besprechen.

Nach Analyse der Röntgenbilder wurde klar, das Taio für eine Versteifung des Vorderlaufes (er knickt bei Belastung immer schmerzhaft weg) zu wenig Knochenmasse vorhanden ist. Der  Kirschner-Draht, der nach dem Bruch zur Stabilisierung eingesetzt worden war, ist inzwischen in die Schulter gewandert. Eine Versteifung des Gelenkes ist möglich, aber die Erfolgsaussichten sehr gering. Nach Abwägung aller Fakten entschlossen wir uns in Abstimmung mit Frau Dr. Quandt zur Amputation. Dabei werden der Draht und das Diabolo ebenfalls operativ entfernt. Damit kann Taio noch viele Jahre glücklich leben, wie groß seine Lebensfreude ist, zeigt das Video

Abschied vom Hof und Umzug ins neue Zuhause

Abschied vom Tierhof mit viel Geknuddel – Taio und Taron endlich angekommen

Es war ein langer Weg, eine sehr weite Reise mit vielen Steinen. Doch wie sagten Kästner und Goethe einst… „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“.

Das haben die beiden rumänischen Shelterhunde gemacht. Sie haben sich durch Lebensfreude, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit in das Herz von Julia und Christian geschlichen.

Heute wurden sie endgültig an den traditionellen Landbäcker aus Stolpe und seine Lebenspartnerin übergeben. Eigentlich stand bei Taio noch eine Operation an, doch nach Einholen mehrerer medizinischer Meinungen wird in Abstimmung mit uns vom Abnehmen der Pfote bei Taio abgesehen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Julia und Christian, das sie den beiden trotz ihres Alters, ihrer Vorgeschichte und ihrer Krankheiten ein schönes Zuhause und ganz viel Liebe geben…. ♥️♥️♥️

Wir wünschen der kleinen Familie mit Ihren Vierbeinern alles Gute und den beiden „Rumänen“ einen wundervollen Lebensabend.

Update zum Gesundheitszustand von Taio am 09. Oktober 2023

Operation geglückt und Erleichterung bei seiner Familie und dem gesamten Tierhof 👍🙏😃❤️🍀🍀

Was war geschehen?

Taio, unser rumänischer Zottelbär, der zusammen mit Taron bei Julia, Christian und der kleinen Mana ein Zuhause gefunden hat, musste sich heute nun doch der Amputation seiner Vorderpfote unterziehen. Taio kam schon mit einer mißglückten OP dieser Pfote bei uns an. Zusätzlich leidet er an einer fortgeschrittenen Arthrose. Da sich trotz aller Bemühungen das Schultergelenk jetzt so entzündet hatte und eine Sepsis bevorstand, die in wenigen Wochen zum Tod geführt hätte, haben sich Christian und Julia in Absprache mit uns, zur Amputation entschlossen.

Conny begleitete Taio nach Greifswald zur Tierarztpraxis Quandt und Bracke und durfte bei der fast 2stündigen OP dabei sein. Dabei wurde ihm auch der Kürschnerdraht der ersten OP entfernt, der mittlerweile gewandert war und auch Schmerzen verursacht haben muss. Und auch das Diabolo in seinem Kopf. Der tapfere, große Kämpfer stand bereits 1h nach der OP wieder auf seinen 3 Beinen. Noch sehr wackelig, aber er stand. Zuhause angekommen, sollte er sich eigentlich auf seinen Platz vor dem Kamin niederlassen, aber er bewacht schon wieder die kleine Mana in ihrem Kinderwagen.

Nun werde schnell wieder gesund lieber Taio und genieße die bevorstehende, hoffentlich schöne Zeit

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