Die Geschichte des Tierhofs Labömitz

Die Gänse Hektor und Beulchen

Lulu mit Ludwig und Luise

Erzählt von Ursula Wetzel

Nachdem mein Mann, Bernd, und ich das Grundstück, auf dem sich der Tierhof Labömitz befindet, im Jahr 1998 kauften, wurde zuerst aus dem Hof eine Oase für Trödler. In der auf dem Grundstück befindliche Scheune wurde die „Antikscheune“ eröffnet. Parallel dazu schafften wir uns, im Jahr 1999, einige Tiere, die auf solch ein Grundstück gehören, an. Dazu gehörten dann das Geflügel des Vorbesitzers, welches um ein Pommerngänsepaar, Hektor und Beulchen, vergrößert wurde. Dann nach kurzer Zeit ein Mutterschaf mit 2 Lämmern. Sie erhielten die Namen Lulu (Mutterschaf), Luise und Ludwig. Danach kamen noch die Ponys Schecki mit Sohn Rüpel. Alle wurden von uns freigekauft. Im Spätherbst kam dann noch Hoppala aus dem Berliner Umland hinzu. So war der Anfang für den späteren Hof getan.

Im Jahr 2000 gehörten dann die Tiere mit zur Antikscheune. Die Eltern stöberten in der Scheune und die Kinder konnten die Tiere schauen und streicheln. Zug um Zug war aber die Antikscheune in den Hintergrund geraten und die Tiere waren der Anziehungspunkt. Und so kamen die ersten Tiere, die Hilfe benötigten. Es waren zuerst Kleintiere, wie Igel und Vögel. Da bekannt war, dass wir ein Herz für Tiere hatten, wurden wir angesprochen.

Dies war der Anfang für den heutigen Tierhof. Im Mai 2000 kam dann der erste große Nachwuchs zur Welt. Arielle erblickte am 09.05.2000 das Licht der Welt. Es war wunderbar. Sie war ein so schönes Fohlen.

Im Herbst 2000 holten wir uns vom Tierpark Wolgast ein Pärchen Hängebauschweine auf den Hof. Wo Pferd (Pony) und Schaf schon leben, gehören auch Schweine dazu. Da wir keine normalen Hausschweine halten wollten, kam die Idee der Hängebauschweine. So zogen Piggy und Borstel ein.

Im Jahr 2001 kam dann der erste Fundhund. Der Tierschutzverein Usedom fragte bei uns nach, ob wir nicht ein Plätzchen für eine arme Seele hätten, die dringend untergebracht werden musste. Es wurde kurzerhand ein kleines Stück abgeteilt und der erste Fundhund hatte ein Quartier. Diese kleine Hündin wurde dann nach kurzem Aufenthalt nach Zirchow vermittelt. Im Juli bekamen unsere Hängebauschweine Nachwuchs. Max und Lisa wurden geboren. Als nächstes kam dann eine kleine Ziegenfamilie. Felix, Hörnchen, Ricke und Mecki. Wir wurden von den damaligen Leitern des Tierparks Wolgast gefragt, ob wir Platz hätten, da wir ja auch schon Schafe hatten. So zogen die ersten Ziegen bei uns ein. Leider starb der kleine Bubenach ein paar Wochen. Aber an Felix und den beiden Ziegendamen hatten wir viele Jahre unsere Freude. Es sollten auch nicht die letzten Ziegen sein. Es sprach sich nämlich herum, dass man in Labömitz Tiere abgeben konnte. Hunde und Katzen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht der Schwerpunkt. Es kamen immer wieder Landtiere. Erst kam Susi, eine Ziege die einsam auf einer Wiese stand. Dann kam Boxer mit Bruni (Ziegenmutter und Sohn). Da aber der liebe Boxer nicht kastriert war, hatten wir dann im Jahr später Nachwuchs. Susi bekam dann das erste Lamm auf dem Hof. Es war unsere Luna. Luna bekam aber nicht genug Milch von Susi, und so mussten wir das erste Mal mit der Flasche zufüttern.  Luna blieb dann stundenweise bei ihrer Mutter und die restliche Zeit verbrachte sie bei uns im Haus. Sie war somit eine richtige Hausziege geworden. Aber je mehr Zeit sie mit ihrer Mutter verbrachte, um so weniger war sie bei uns bis sie dann ganz bei den Ziegen blieb.

2001 war dann auch das Jahr, in dem wir die Antikscheune aufgaben. Die Einführung des Euros und auch der immer größere Arbeitsaufwand bei den Tieren machte dies erfolderlich. Somit war die Antikscheune Vergangenheit und die Zukunft gehört dem Tierhof.

Ein weiterer Bewohner zog ein. Carlson. Ein Gotlandschafböckchen. Er kam von einer Herde und war ein Drilling. Leider kümmerte sich die Mutter nur um zwei Jungtiere, und so fand er den Weg zu uns. Er war gerade erst zwei Wochen alt und bekam noch die Flasche. Er wurde erst bei uns im Haus einquartiert. Als er vier Monate alt war, schufen wir ihm ein eigenes Reich auf dem Hof, wo er sich recht wohl fühlte.

Im folgenden Jahr kam dann unser Star zur Welt. Hörnchen bekam Drillinge. Zwei Mädchen und einen Jungen. Die Mädchen wurden sofort von ihr versorgt nur das Böckchen lag abseits. Unsere Entscheidung war dieses Würmchen mit ins Haus zu nehmen. Benjamin, so sein Name, lebte von Stunde an bei uns. Alle zwei Stunden gab es die Flasche, egal ob Tags oder Nachts. Er schlief auch in einem Korb neben meinem Bett. Benjamin lebte bis zu seinem vierten Geburtstag bei uns und ist dann erst ausgezogen.

Zwischenzeitlich kamen auch immer vermehrt Hunde und Katzen. Viele wurden an die Besitzer wieder zurückgegeben, aber einige, die nicht abgeholt wurden, bekamen neue Besitzer. Da die Arbeit aber immer umfangreicher wurde, hatten wir uns entschlossen einen gemeinnützigen Verein ins Leben zu rufen. Am 21.09.2002 wurde dann der Verein Tierhof Labömitz e.V. Ins Leben gerufen. Dies war die Voraussetzung einen Partner zu finden. Als sehr zuverlässigen Partner stellte sich das Deutsche Tierhilfswerk e.V., heute Aktion Tier e.V., uns zur Seite. Mit diesem starken Partner konnte der Weiteraufbau vorangehen.

Die Gemeinde Heringsdorf war auch zu dieser Zeit ein sehr zuverlässiger Partner. Für die Gemeinde nahmen wir die gefunden Hunde auf und versuchten sie wieder nach Hause zu bringen. Zu dieser Zeit haben wir auch den ersten Kontakt ins benachbarte Swinemünde geknüpft. Das ursprüngliche Tierheim war in einem sehr schlechten Zustand und es waren sehr viele Tiere dort. Dank des Deutschen Tierhilfswerk konnten wir auch dort helfen. Wir brachten Katzen- und Hundefutter dorthin und konnten so auch dort ein wenig helfen.

Da die Aufnahme von Hunden immer mehr zunahm, wurden mit Hilfe des Tierhilfswerk Zwinger gebaut. Dort konnten die Hunde dann untergebracht werden. Katzen waren zu dieser Zeit immer ein großes Problem, da für Katzen wenig, bis gar keine Unterbringungsmöglichkeit war. So konnten wir zu dieser Zeit nur Kitten aufnehmen, die dann auch zeitnah vermittelt wurden.

Im Jahr 2004 wurde der Grundstein für unsere Schaftruppe gelegt. Vom Tierheim Saddelkow bekamen wir die Anfrage, ob wir ein Schaf zu den unseren mit aufnehmen könnten. Sie hatten ein junges Schaf bekommen, hätten aber keine Möglichkeit diesem gerecht zu werden. Also fuhren wir hin und so kam Leonie zu uns. Es wurde uns gesagt es wäre ein Quessantschaf. Bernd meinte es wäre doch toll, wenn wir eine kleine Schafherde aufbauen würden und so besorgten wir unserer Leonie eine kleinen Quessantbock. So kam Leon zu uns. Leider stellte sich dann erst heraus, dass Leonie kein Quessantschaf sondern eine Skudde war. Dumm gelaufen. So kam es, dass wir noch zwei Quessantschafe kauften und das war dann der Grundstein unserer Schafgruppe.

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